Keuchhusten ist eine hochkontagiöse Infektion des Respirationstraktes, die durch das Gram–negative, strikt humanpathogene Bakterium Bordetella pertussis hervorgerufen wird. Die Erkrankung wird über Tröpfchen durch Kontakt mit infizierten Personen übertragen. Nach anfänglichen erkältungsähnlichen Symptomen kommt es zu den charakteristischen Hustenanfällen, die über mehrere Wochen anhalten können und dann langsam abklingen. Bei kleinen Kindern sind Pneumonien, Krampfanfälle und Enzephalopathien gefürchtete Komplikationen. Infektionen können in jedem Alter vorkommen, wobei insbesondere Säuglinge und Kleinkinder ein höheres Risiko für einen schweren, potentiell tödlichen, Krankheitsverlauf haben.
In den letzten Jahren sind vermehrt Infektionen mit B. pertussis sowohl bei nicht geimpften als auch bei geimpften Personen beobachtet worden. In Abhängigkeit des Immunstatus kann der klinische Verlauf insbesondere bei Jugendlichen und Erwachsenen sehr unterschiedlich und nicht charakteristisch sein. Dies macht eine Labordiagnose ganz besonders wichtig, um durch eine schnelle Antibiotikatherapie Übertragungen zu vermeiden. Man muss davon ausgehen, dass in Europa, aber auch weltweit, insbesondere in ressourcenarmen Ländern, Keuchhusten unterdiagnostiziert ist.